Den Web-Editor nutzen

Seit Godot 3.3 gibt es einen Web editor, um an neuen oder existierenden Projekten zu arbeiten.

Bemerkung

Der Web-Editor befindet sich in einem frühen Stadium. Obwohl die vorhandenen Funktionen zu Bildungszwecken ausreichen könnten, ist er derzeit nicht für die Produktion empfohlen. Siehe Limitierungen unten.

Browser-Unterstützung

Der Web-Editor benötigt Unterstützung für den SharedArrayBuffer von WebAssembly. Das ist wiederum Vorraussetzung um Multithreading im Browser zu unterstützen. Folgende Desktop-Browser unterstützen WebAssembly und können deshalb den Web-Editor abspielen:

  • Chrome 68 oder spätere Versionen

  • Firefox 79 oder spätere Versionen

  • Edge 79 oder spätere Versionen

Opera und Safari sind derzeit noch nicht unterstützt. Safari könnte in Zukunft funktionieren, sobald echtes Multithreading unterstützt ist.

Mobile Browser werden derzeit nicht unterstützt.

Der Web-Editor unterstützt sowohl den GLES3 als auch den GLES2 Renderer, allerdings wird GLES2 für bessere Performance und höherer Kompatibilität mit älterer und low-end Hardware empfohlen.

Bemerkung

Falls Sie Linux benutzen, ist aufgrund der schlechten Firefox WebGL Performance dazu geraten, einen auf Chromium basierten Browser statt Firefox zu verwenden.

Limitierungen

Aufgrund von Limitierungen seitens Godot oder der Web-Plattform fehlen derzeit folgende Funktionen:

  • Keine C#/Mono Unterstützung.

  • Keine GDNative Unterstützung.

  • Keine Debugging-Unterstützung. Das bedeutet, dass GDScript Debugging/Profiling, Live-Szenenbearbeitung, das Remote Scene Tree Dock und andere Funktionen, die auf das Debugger-Protokoll angewiesen sind, nicht funktionieren.

  • Kein Exportieren von Projekten. Als Notlösung können Sie die Quelldateien des Projekts unter Project > Tools > Download Project Source herunterladen und mithilfe einer nativen Version des Godot-Editors exportieren.

  • Der Editor warnt nicht beim Schließen eines Tabs mit ungespeicherten Änderungen.

  • Keine Unterstützung für das Generieren von Lightmaps. Es können trotzdem existierende Lightmaps verwendet werden, die zuvor mit einer nativen Version des Editors generiert wurden (z.B. durch den Import eines Projekts).

Folgende Funktionen werden vermutlich aufgrund von inhärenten Limitierungen der Web-Plattform nie unterstützt:

  • Keine Unterstützung für externe Skript-Editoren.

  • Keine Unterstützung für das Aufspielen mit einem Klick für Android.

Siehe auch

Siehe Liste der offenen Probleme im Zusammenhang mit dem Web-Editor für eine Liste der bekannten Fehler.

Importieren eines Projekts

Der Prozess um ein existierendes Projekt zu importieren ist wie folgt:

  • Geben Sie über das Feld Preload project ZIP eine ZIP-Datei an, die im HTML5-Dateisystem vorgeladen werden soll.

  • Führen Sie den Editor durch einen Klick auf Start Godot editor aus. Der Godot-Projektmanager sollte nach 10 bis 20 Sekunden erscheinen. Auf langsamen Geräten oder Verbindungen kann das Laden bis zu einer Minute in Anspruch nehmen.

  • In der Mitte des Fensters öffnet sich ein Dialogfenster. Geben Sie dort einen Namen für den zu erstellenden Ordner an und klicken Sie auf die Schaltfläche Ordner erstellen (der Name muss nicht mit dem Namen des ZIP-Archivs übereinstimmen).

  • Klicken Sie auf Installieren & Bearbeiten, um das Projekt im Editor zu öffnen.

Achtung

Stellen Sie sicher, dass der Projektordner im Verzeichnis /home/web_user/ angelegt wird. Wenn sich Ihr Projektordner nicht im Verzeichnis /home/web_user/ befindet, geht Ihr Projekt beim Schließen des Editors verloren!

Wenn Sie sich an die oben beschriebenen Schritte halten, wird sich der Projektordner immer im Verzeichnis /home/web_user/projects befinden und daher sicher sein.

Ein Projekt bearbeiten und ausführen

Im Gegensatz zur nativen Version von Godot ist der Web-Editor auf ein einziges Fenster beschränkt und kann daher beim Ausführen des Projekts kein neues Fenster öffnen. Stattdessen erscheint es beim Klicken auf die Schaltfläche "Ausführen" oder Drücken von F5, als würde das ausgeführte Projekt das Editorfenster "ersetzen".

Der Webeditor bietet einen anderen Umgang mit den Editor- und Spielfenstern (die jetzt "Registerkarten" sind). Sie können mit den Schaltflächen oben zwischen den Registerkarten Editor und Spiel umschalten. Sie können auch das laufende Spiel oder den Editor schließen, indem Sie auf die Schaltfläche × neben diesen Registerkarten klicken.

Wo sind meine Projektdateien?

Aufgrund von Sicherheitsbeschränkungen des Browsers speichert der Editor die Projektdateien im IndexedDB-Speicher des Browsers. Dieser Speicherort ist kein normaler Ordner auf Ihrem Rechner, sondern ist in Form einer Datenbank abstrahiert.

Die Projektdateien können unter Project > Tools > Download Project Source als ZIP-Archiv heruntergeladen werden. Dadurch kann das Projekt mit einem native Godot editor exportiert werden, da der Export aus dem Web-Editor noch nicht unterstützt wird.

In Zukunft könntenn möglicherweise die HTML5-Dateisystem-API <https://developer.mozilla.org/en-US/docs/Web/API/FileSystem> verwendet werden, um die Projektdateien im Dateisystem des Benutzers zu speichern, wie dies auch beim nativen Editor der Fall ist. Dies ist jedoch noch nicht implementiert.